Guter Handyempfang überall – so lautet das Ziel der Mobilfunkstrategie der Bundesregierung. Netzbetreiber und der Staat arbeiten Hand in Hand, um Funklöcher zu stopfen. An möglichst vielen Orten sollen Bürgerinnen und Bürgern einen stabilen Zugang zum 5G-Mobilfunk bekommen. Die Politik fördert den generellen Netzausbau und investiert viel Geld, um koordiniert und gezielt an Mobilfunk-Anwendungen zu forschen.
Bis Ende 2022 braucht es Mobilfunk mit mindestens 100 Mbit/s Download-Geschwindigkeit für
Bis zum Jahr 2030 soll es den neusten Mobilfunkstandard überall dort geben, wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind – das ist das Ziel der Gigabitstrategie der Bundesregierung. Politik und Behörden haben dafür Bedingungen definiert und Verfahren auf den Prüfstand gestellt. Jetzt sind die Netzbetreiber am Zug, ihre Netze systematisch auszubauen.
Mehr erfahrenBis Ende 2024 kommen weitere Auflagen für den Mobilfunkausbau hinzu. Sie betreffen dann alle Bahntrassen, Bundesstraßen, Landes- und Staatsstraßen sowie die Schifffahrt. Alle Schienenwege brauchen bis Ende 2024 eine Mobilfunk-Versorgung mit mindestens 50 Mbit/s Geschwindigkeit. Das gilt entlang von rund 39.000 Kilometern Strecke.
Auf allen Bundesstraßen muss bis Ende 2024 Mobilfunk mit mindestens 100 Mbit/s und höchstens 10 Millisekunden Latenz verfügbar sein. Das umfasst rund 38.000 Kilometer Straße. Hinzu kommt, dass auf allen Landes- und Staatsstraßen Mobilfunk mit mindestens 50 Mbit/s Geschwindigkeit verfügbar sein muss. Außerdem müssen die Seehäfen und das Kernnetz der großen Flüsse und Kanäle – jene Wasserstraßen, die stark für Gütertransport genutzt werden – bis Ende 2024 mit mindestens 50 Mbit/s versorgt sein.
Diese strengen Versorgungsauflagen hat die Bundesnetzagentur festgelegt. Mit den Auflagen ist sichergestellt, dass Menschen in allen Teilen Deutschlands ein gutes Netz haben. Die Netzbetreiber berichten ihren Fortschritt an die Bundesnetzagentur. So kann die Behörde überwachen, ob die Auflagen erfüllt sind. Ist das nicht der Fall, drohen den Betreibern Bußgelder und Zwangsgelder.
Die Netzbetreiber haben in den 5G-Frequenzauktionen die benötigten Frequenzen für ihren Ausbau erworben. Hierbei setzten sich die Telekom Deutschland, Telefónica Germany, Vodafone sowie 1&1 Drillisch durch. Sie bezahlen zusammen rund 6,6 Milliarden Euro. Dieses Geld fließt in den Ausbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland sowie in den „DigitalPakt Schule“.
Ein Rettungswagen schickt schon während der Fahrt Echtzeitdaten ins Krankenhaus: Das Klinikpersonal kann so die Behandlung optimal vorbereiten. Damit derartige Visionen zur Realität werden, brauchen Forschung und Entwicklung einen finanziellen Anschub. Die Bundesregierung fördert die Entwicklung innovativer Anwendungen für den Mobilfunk. Wir geben einen Überblick über die 5G-Projekte.
Mehr erfahrenJetzt sind die Netzbetreiber am Zug. Planung und Aufbau von Funkmasten liegen grundsätzlich in ihrer Verantwortung. Sie wählen die Standorte auf Basis ihrer Funknetz- und Versorgungsplanung. Wo gebaut wird, entscheiden die örtliche Topographie und die Nachfrage nach Telefon- und Datenverbindungen. Gleichzeitig verpflichten sich die Netzbetreiber bereits seit 2001, den Netzaufbau eng mit den Kommunen abzustimmen. Für 5G entsteht übrigens keine komplett neue Infrastruktur. Vielerorts kann die 5G-Technik an bereits bestehenden 4G-Standorten oder auf öffentlichen Infrastrukturen nachgerüstet werden.
Die Mobilfunkstrategie enthält klare Ziele für
Funklöcher sollen endlich der Vergangenheit angehören. Daran arbeitet die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft, kurz MIG. Sie erkundet Standorte, plant und verteilt Fördergeld – überall dort, wo die Netzbetreiber „weiße Flecken“ nicht selbst beseitigen.
Mehr erfahrenDer Mobilfunkausbau läuft – insbesondere auf dem Land. In Städten und Gemeinden entstehen viele neue Funkmasten. Wer entscheidet mit, wo neue Antennen gebaut werden dürfen? Welchen Einfluss haben Bürgermeisterin, Ortsvorsteher oder Gemeinderäte?
Mehr erfahrenWas bedeutet das genau? An einigen Orte werden die Netzbetreiber auch weiterhin keinen Empfang anbieten. Für diese Funklöcher oder „weiße Flecken“ lautet die Lösung: Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG). Sie wird bis zu 5.000 neue Mobilfunkstandorte in den schlecht versorgten Gebieten schaffen.
Sobald die staatlich geförderten Funkmasten aktiv sind, haben 99,95 Prozent der deutschen Haushalte und 97,5 Prozent der Bundesfläche einen 4G-Empfang. Parallel schreitet der Glasfaserausbau voran. Die Infrastruktur unter der Erde ist wichtig für Handynutzerinnen und Handynutzer. Denn die Mobilfunkantennen brauchen schnelle Glasfaseranschlüsse, um Daten zügig weiterleiten oder empfangen zu können.
Den neuen Mobilfunkstandard 5G effizient und schnell einführen: Das ist das Ziel eines Innovationsprogramms der Bundesregierung, mit dessen Unterstützung innovative 5G-Anwendungen direkt vor Ort unter realen Bedingungen erprobt werden können.
Mehr erfahrenDeutschland soll Vorreiter im Bereich 5G und Mobilfunk sein. Dafür hat die Bundesregierung das 5G-Innovationsprogramm ins Leben gerufen. Hierfür stehen rund 66 Millionen Euro zur Verfügung. Für die ersten der beiden Phasen wurden insgesamt sechs 5G-Forschungsinitiativen ausgewählt. Sie sollen 5G-Forschung auf dem neuesten Stand der Technik betreiben. Ziel ist es, die zahlreichen Möglichkeiten der neuen 5G-Technologie herauszustellen und Nutzerinnen und Nutzern zu zeigen, wie 5G ihren Alltag bereichern kann.
Von Hamburg bis Ostbayern forschen Unis und Unternehmen an 5G. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat hierzu Forschungsinitiativen ausgerufen. Vor Ort testen Expertinnen und Experten den praktischen 5G-Einsatz – von der häuslichen Pflege bis zur Navigation innerhalb von Gebäuden.
Mehr erfahrenIn ganz Deutschland beteiligen sich Unis und Unternehmen an der Forschung zu 5G. Durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wurden Forschungsinitiativen ausgerufen, die den praktischen Einsatz von 5G testen – von der häuslichen Pflege bis zur Navigation innerhalb von Gebäuden. Die sechs Forschungsinitiativen zu 5G sind:
5G4Healthcare: Die Ostbayrische Technische Hochschule (OTH) in Amberg-Weiden forscht zur Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.
5G Lab Germany Forschungsfeld Lausitz: Die TU Dresden befasst sich mit den Anwendungen von 5G auf dem Bau und in der Mobilität.
5G-Industry Campus Europe: Auf ihm forschen das Fraunhofer IPT und die RWTH-Aachen zu 5G in der produzierenden Industrie.
5G-Modellregion Kaiserslautern: Das Projekt der Technischen Universität Kaiserslautern erforscht 5G-Anwendungen in der Land-, Forst- und Weinwirtschaft.
5G Reallabor Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg: Forschungsteams beschäftigen sich hier unter anderem mit Mobilität, Gesundheit und intelligentem Bauen
Level 5 Indoor Navigation (L5IN): Die HafenCity Universität Hamburg erforscht in diesem Projekt Indoor-Navigation mit 5G.
Die zweite Phase des 5G-Innovationsprogramms besteht aus einem Innovationswettbewerb. 67 Städte, Regionen und Zweckverbände haben sich durchgesetzt und eine Gesamtförderung von insgesamt 6,2 Millionen Euro erhalten. Gefördert wurden verschiedene Ideen aus Bereichen wie der Medizin, Mobilität, Landwirtschaft oder auch der Fertigungsindustrie. Besonders erfolgreiche Beispiele haben im Anschluss eine Umsetzungsförderung von bis zu 4 Millionen Euro erhalten.
In weiten Teilen Europas ist 5G-Mobilfunk aktiv. Bis 2030 sollen alle besiedelten Gebiete der Europäischen Union versorgt sein. Dies sind die EU-Ziele für den 5G-Ausbau im Einzelnen.
Mehr erfahrenWelche Rolle spielt die Europäische Union für den 5G-Netzausbau? Der 5G Netzausbau ist wichtig für die gesamte Europäische Union. Die EU-Kommission hat deshalb schon 2016 den Aktionsplan „5G für Europa“ veröffentlicht. Bis zum Jahr 2025 soll der 5G-Mobilfunk flächendeckend Standard in größeren Städten und entlang Verkehrswegen verfügbar sein. Der 5G-Ausbau ist zwar Sache der Mitgliedsstaaten. Der Aktionsplan der EU regelt jedoch den rechtlichen Rahmen für einen schnellen und koordinierten Ausbau in der Europäischen Union.
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